Im Bereich digitaler Dienstleistungen erwarten Verbraucher:innen heute, dass alles jederzeit möglich ist – genau dann, wenn sie es wollen. Entsprechend muss sich auch die Infrastruktur, die Transaktionen unterstützt, weiterentwickeln, um diesen Erwartungen gerecht zu werden. Das bedeutet: weg von veralteten Legacy-Systemen, die für eine völlig andere Welt und Lebensweise konzipiert wurden.
Cloud-native Plattformen basieren auf Microservices, bieten Flexibilität und Widerstandsfähigkeit und nutzen Technologien zur Echtzeitverarbeitung. Dadurch sind sie in der Lage:
- Transaktionen in Echtzeit zu verarbeiten
- Sich dynamisch an Nachfragespitzen anzupassen
- Auch bei erheblichen Störungen stabil zu bleiben
Doch es geht nicht nur darum, Zahlungen schneller abzuwickeln. Der Wechsel zu cloud-nativen Architekturen schafft die Grundlage für neue Kundenerlebnisse und innovative Geschäftsmodelle. Cloud-Dienste ermöglichen es beispielsweise, Finanzfunktionen genau dort in das Kundenerlebnis zu integrieren, wo sie gebraucht werden – etwa eingebettete Zahlungen in Ride-Hailing-Apps, Abonnementdiensten oder IoT-Geräten (z. B. ein Kühlschrank, der automatisch Lebensmittel bestellt). Das ist wesentlich bequemer, als Kund:innen dazu zu bringen, separate Banking-Apps zu öffnen, um diese Vorgänge durchzuführen.
Ob es nun darum geht, Kleinstunternehmen sofort verfügbares Kapital bereitzustellen oder internationalen Reisenden nahtlose grenzüberschreitende Zahlungen zu ermöglichen – cloudbasierte Infrastrukturen beseitigen die traditionellen Einschränkungen, die bislang festlegten, wann und wie Finanzdienstleistungen bereitgestellt werden können.
Cloudfähige Plattformen entfalten ihr volles Potenzial insbesondere in Kombination mit Embedded Finance. So erscheinen Zahlungsoptionen genau dann und dort, wo Kund:innen sie benötigen – und das schafft ein natürliches, intuitives Nutzererlebnis. Beispielsweise könnte eine Kund:in beim Autokauf direkt in der App des Autohauses eine Sofortzusage für die Finanzierung erhalten – ganz ohne auf die Webseite oder App seiner Bank wechseln zu müssen.
Technologische Innovationen eröffnen zwar viele spannende Möglichkeiten, doch der wahre Maßstab für den Erfolg der nächsten Generation von Finanztransaktionen wird ihre Fähigkeit sein, vielfältige Bevölkerungsgruppen unter unterschiedlichsten wirtschaftlichen Bedingungen zu bedienen. Finanzielle Inklusion bleibt weltweit eine große Herausforderung – rund 1,4 Milliarden Erwachsene haben immer noch keinen Zugang zu grundlegenden Finanzdienstleistungen.
Einige Organisationen gehen diese Herausforderung gezielt an, indem sie Lösungen für unterversorgte Bevölkerungsgruppen von Grund auf neu entwickeln, anstatt lediglich bestehende Produkte anzupassen. Diese Ansätze setzen häufig auf mobile Technologien, vereinfachte Benutzeroberflächen und alternative Datenquellen, um auch Personen ohne klassische Finanzhistorie Zugang zu verschaffen.
Finanzielle Inklusion stellt auch eine erhebliche wirtschaftliche Chance dar. In unterversorgten Märkten sind die digitalen Adoptionsraten oft höher, und die Kundentreue ist stärker – insbesondere dann, wenn Unternehmen ernsthaft zeigen, dass ihnen Zugänglichkeit und Teilhabe am Herzen liegen.
Digitale Vermögenswerte wie Stablecoins, digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) und tokenisierte Wertpapiere haben zudem das Potenzial, den grenzüberschreitenden und institutionellen Werttransfer grundlegend zu verändern. Geld wird zunehmend „intelligent“ – durch Smart Contracts werden autonome Transaktionen auf Basis vordefinierter Bedingungen möglich. Man stelle sich vor: Eine Versicherungszahlung wird automatisch ausgelöst, sobald eine Flugverspätung bestätigt ist. Oder Studiengebühren werden nur dann freigegeben, wenn der akademische Fortschritt digital nachgewiesen wurde. In den kommenden Jahren werden diese Technologien erheblich an Bedeutung gewinnen, da sie weiterentwickelt und zunehmend breit genutzt werden.